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Medienorientierung des Vorstands PRO REGIO THUN vom 4. Juni 1999
3'000 Einsprachen gegen Bau der KVA Thun

Heute Freitag 4. Juni 1999 läuft die Einsprachefrist gegen das Projekt Kehrichtverbrennungsanlage KVA Thun ab. Dabei ist die vom Verein Pro Regio Thun lancierte Kollektiveinsprache besonders häufig unterschrieben worden. Rund 3000 Einsprachen sind bis zum jetzigen Moment auf diesem Weg eingegangen, rund 24 Mal mehr ablehnende Eingaben also, als noch beim ersten Projekt Schwelbrennanlage SBA mit 124 Einsprachen.

Die genaue Anzahl der Sammel -Einsprachen wird heute Freitag Abend ab 21'15 Uhr im Internet unter der Adresse www.proregiothun.ch publiziert.

Die Kollektiveinsprecher kritisieren, dass das Bauvorhaben angesichts der vorhandenen, Überkapazitäten im Abfallwesen überflüssig sei und dass es nicht im öffentlichen Interesse liege, wenn ein solch unnötiges, kostspieliges Projekt verwirklicht werde. Der Standort der KVA liege in unmittelbarer Nähe von grossen Siedlungsgebieten und erzeuge zusätzlichen Verkehr in einem ohnehin lärm- und luftbelastungsmässig beeinträchtigten Gebiet.

Insbesondere wehren sich die Einsprechenden auch gegen die Emissionen der Anlage selbst, d.h. gegen die Zusatzbelastung der Luft und des Bodens sowie die akute Grundwassergefährdung. Die Risiken für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt seien unverhältnismässig und unzulässig.

Ausserdem wird in der Einsprache die Wahl des Bewilligungsverfahrens (sog. "Kantonale Ueberbauungsordnung") kritisiert, welches es der Berner Regierung ermöglicht, eine Volksabstimmung zu umgehen und in eigener Kompetenz über die Baubewilligung entscheiden zu können: Der Erlass einer kantonalen Ueberbauungsordnung sei unzulässig, da es keineswegs zutreffe, dass derartige massive öffentliche Interessen bestehen, die es rechtfertigen würden, das legitime öffentliche Interesse an der Erhaltung der Demokratie wie auch die Grundrechte der Privaten zu übergehen.

Neben den 3'000 privaten Einsprechern haben diverse Umweltorganisationen (z.B. Greenpeace Schweiz), Quartiervereine, politische Parteien, Gemeinden und auch der Regierungsstatthalter von Thun eine Einsprache eingereicht. Pro Regio Thun stellt fest, dass für die KVA Thun weder ein Bedürfnis, noch die Akzeptanz in der Bevölkerung, geschweige denn die finanziellen Mittel vorhanden sind und fordert von der Berner Regierung und der AG für Abfallverwertung AVAG den sofortigen Verzicht zu Gunsten von sinnvollen, längst existierenden Alternativen.


TALK TO US
08.06.1999