Medienorientierung des Vorstands PRO REGIO THUN vom 7. April 1999
Runder Tisch Abfallentsorgung: Das Thuner Ärztekollegium verzichtet
Das Thuner Ärztekollegium verzichtet auf eine weitere Teilnahme am runden
Tisch Abfallentsorgung. Davon wurde Pro Regio Thun und die
Teilnehmerorganisationen des "runden Tisches" gestern per Fax orientiert:
Der Austritt erfolge, weil die Ärzteschaft zum Thema Kehrichtentsorgung und
saubere Luft in den letzten zwei Jahren erschöpfend berichtet habe und weil
sich heute keine prinzipiell neuen Gesichtspunkte ergäben.
Weiter wird in dem Schreiben ausgeführt: "Ganz generell ist zu sagen, dass
jede Kehrichtverbrennungsanlage (wo auch immer), welche nicht imperativ
notwendig ist, von ärztlicher Seite strikt abgelehnt wird. Zu verwerfen ist
mit Sicherheit die Philosophie, dass unsere Luftqualität ohnehin bereits so
schlecht ist, dass eine KVA mehr oder weniger auch nichts mehr ausmacht -
dies der Tenor von Bauherrschaft und Staat."
Die Ärzte monieren, man habe sich bei der Standortwahl eifrig um die
Umweltverträglichkeit gekümmert, dabei habe man die "zentral wichtige
Sozialverträglichkeit" des KVA-Projekts ausser acht gelassen.
Anlässlich der Orientierungsveranstaltung betreffend kantonale
Überbauungsordnung Projekt KVA Thun vom 2. März 1999 erklärte Herr
Regierungsrat Luginbühl dem Publikum, dass letztlich das Gericht über die
KVA Thun befinden werde: Diese Äusserung zeige laut dem Schreiben des Thuner
Ärztekollegiums einmal mehr, "dass Kanton und AVAG am KVA-Projekt
unverrückbar festhalten. Der runde Tisch ist somit seiner Funktion enthoben
und fungiert nur als Alibiübung."
Die Vertreter des Thuner Ärztekollegiums hoffen abschliessend, dass
brauchbaren Alternativen zur geplanten KVA der Vorzug gegeben werde. Sie
betonen: "Als Beobachter werden wir im Namen der besorgten Thuner
Ärzteschaft indessen weiter agieren."
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