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PRO REGIO THUN 12. März 1998
Herstellerfirma Siemens muss Vertragsstrafen über 40 Millionen Deutsche Mark bezahlen

"Die Betreiberin der Schwelbrennanlage SBA in Fürth (ZAR) steht vor dem teuersten Jahr ihrer Geschichte" Mit diesen Worten brachte Adolf Schilling, Vorsitzender des Fürther Abfallzweckverbandes ZAR vor wenigen Tagen die derzeitig ziemlich verfahrene Situation im Zusammenhang mit der nicht betriebstauglichen Schwelbrenn - Pilotanlage SBA in einer Sitzung des Landratsamtes Neustadt (D) gegenüber der lokalen Presse auf den Punkt: Es gehe nun darum "praxisnahe Lösungen" zu finden, damit der Betreiber ein geregeltes Entgelt erhalte "und die Bürger nicht auf den Kosten sitzenbleiben".

Die weltweit einzige Schwelbrennanlage SBA in Fürth steht seit Monaten unplanmässig still. Der bereits vor einem Jahr angekündigte Testbetrieb konnte infolge andauernder Pannen und Störfälle bis heute nicht wie vorgesehen realisiert werden. Die Verzögerungen werden voraussichtlich bis in den Herbst 1998 andauern. Als Folge davon muss jetzt die Anlageherstellerin Siemens-KWU seit dem 1. März 1998 eine vertraglich vereinbarte Strafe in der Höhe des vereinbarten Leistungspreises bezahlen. Dieser Preis beläuft sich auf täglich DM 106'000.--. Laut Aussage von Adolf Schilling werden von Siemens deshalb bis Ende 1998 Vertragsstrafen von über 40 Millionen Deutsche Mark gefordert.

Wie weiter verlautete, fänden zur Zeit "technische Anpassungen in fast allen Anlageteilen statt, von der Müllzerkleinerung bis hin zu der Reststoffe-Deponierung". Allein bei der Aufbereitung der Reststoffe werde eine "komplett neue Verfahrenstechnik" eingebaut. Für diese Modifikationen müssten bei der Regierung teilweise neue Genehmigungen beantragt werden. Man hoffe jedoch, dass die Anlage noch im Jahre 1998 übergeben werden könne. "Die Situation ist komplex und verwirrend" merkte der ZAR-Geschäftsführer Thomas Müller-Braun hierzu an: "Hoffentlich reicht das Personal für die kommenden Turbulenzen, denn wir müssen jetzt sehr viel rechnen."



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14.03.1998