SBA-THUN
HOME WHAT'S NEW ARCHIVES GUESTBOOK

Medienorientierung des Vorstands PRO REGIO THUN vom 15. Juni 1999
KVA Thun nicht bauen!

Brief von Pro Regio Thun an die AVAG Aktionärsgemeinden

Vorgängig zur Generalversammlung der AG für Abfallverwertung AVAG am Freitag, 18. Juni 1999 erhielten diese Woche alle 150 Aktionärsgemeinden Post vom Verein Pro Regio Thun. Im Schreiben der KVA Kritiker werden die AVAG Aktionäre ersucht, der unsinnigen, umweltbelastenden und finanziell zuwenig abgesicherten KVA Thun zeitig Einhalt zu gebieten und einem allfälligen KVA Baubeschluss Thun anlässlich der AVAG Generalversammlung nicht zuzustimmen.

Im Brief von Pro Regio Thun wird erläutert, dass die Entsorgungssicherheit auch ohne Bau der kostspieligen KVA Thun längerfristig gewährleistet bleibe. Die AVAG könne den Abfall ab dem Jahr 2000 (dem Beginn des Deponieverbots) mittels Transport bereits während mindestens vier Jahren kostengünstig in den zu wenig ausgelasteten Anlagen im Aargau und im Kanton Solothurn entsorgen, also in un-mittelbarer Nähe des AVAG Einzugsgebiets.

"Im Januar 1999 ist eine vom Preisüberwacher in Auftrag gegebene Studie (basierend auf Angaben und Zahlenmaterial des Buwal) zum Schluss gekommen, dass auf die geplanten Verbrennungsanlagen in Thun und im Tessin angesichts der vorhandenen Überkapazitäten aus ökonomischen Gründen verzichtet werden kann und ein Bahntransport in zu wenig ausgelastete Anlagen sinnvoller wäre, wie das bereits heute an vielen Orten der Schweiz erfolgreich via die Firma ACTS (Tochtergesellschaft der SBB) praktiziert wird."

Pro Regio Thun weist auch darauf hin, dass das Bundesgericht kürzlich einen Planungsstopp bei KVA-Projekten in der Westschweiz angeordnet hat: Für die Anlagen Tridel (Lausanne) und Posieux (FR) konnte der Bedarfsnachweis nicht erbracht werden.

Insbesondere vermissen die KVA Kritiker die Sozialverträglichkeit der KVA Thun: "Sowohl das Mitwirkungsverfahren als auch das Einspracheverfahren zur KVA Planung haben aufgezeigt, dass die Einwohner in der Region diese unnötige KVA nicht akzeptieren." ...
"3201 Einsprecherinnen und Einsprecher lehnen mittels einer kollektiven Einsprache die KVA Thun ab. Ebenso diverse Parteien, (z.B. SVP, EDU, SD, FL, LdU), Gemeinden, Umwelt- und Quartierorganisationen (z.B. Greenpeace Schweiz, Aerzte und Aerztinnen für Umweltschutz, IG Velo, Pro Natura) und der Thuner Regierungsstatthalter. Das sind über 25 mal mehr Einsprachen als seinerzeit gegen die gescheiterte Schwelbrennanlage SBA gemacht worden sind."


Medien Zusatzinformation:
  • Stimmenmehrheit der AVAG Aktien liegt nicht bei Gemeinden
  • "Werden die Voraussetzungen für den Bau der KVA Thun erfüllt, liegt der definitive Entscheid über die Realisierung der Anlage bei den 150 Aktionärsgemeinden".
  • Zitat aus Schreiben von Frau Regierungsrätin Dori Schaer-Born (vgl. Mitwirkungsbericht Kantonale Ueberbauungsordnung Kehrichtverbrennungsanlage KVA Thun, Anhang 5, S. 4).
  • Wie Pro Regio Thun in Erfahrung bringen konnte, ist dies eine Falschinformation. In Wahrheit wird die Stimmenmehrheit in der AVAG, d.h. 54%, von Privataktionären gehalten. Von den total 6'800 Aktienstimmen der AVAG befinden sich bloss 46% in der Hand von öffentlichen Körperschaften (also den Gemeinden des Zweckverbandes).
  • Folglich können die 150 Aktionärsgemeinden einen allfälligen Beschluss über die Realisierung der KVA Thun mit ihrem Minderheitsanteil nie entscheidend beeinflussen.


TALK TO US
19.06.1999