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PRO REGIO THUN, Projekt KVA Thun, Pressemitteilung, 22.02.1999
Stellungnahme von Pro Regio Thun zum Mitwirkungsverfahren

Der erste Versuch, in Thun eine KVA zum Preis von 330 Millionen Franken zu errichten, scheiterte vor einem halben Jahr. Daraufhin stellte sich heraus, dass für die Anlage von Anfang an kein Bedarf bestanden hatte. Trotzdem hat die Berner Regierung und die Projektträgerschaft die Planung mit allen Mitteln vorangetrieben: Vor wenigen Tagen wurde das Baubewilligungsverfahren in Gang gesetzt.

Der Verein Pro Regio Thun hat sich seit einiger Zeit mit dem Problemkreis "Projekt KVA Thun" vertieft auseinander gesetzt und musste in der vergangenen Woche mit wachsendem Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass die Berner Regierung beharrlich an einem Projekt festhält, für das es nachweislich keinen Bedarf gibt. Als Begründung wird angegeben, wenn der Bauentscheid nicht bis Herbst 1999 vorliege, würden auch allfällige Bundessubventionen dahinfallen.

In autoritärer Manier soll in Thun ein unnötiges Prestige-Vorhaben durchexerziert werden, dessen Resultat (wie auch immer es ausfallen wird) am Ende mit öffentlichen Mitteln berappt werden muss. Dagegen erhebt sich jetzt Opposition: Der Preisüberwacher, Umweltfachleute, der Verein Pro Regio Thun sowie diverse weitere Organisationen betonen: Auf den Bau einer Kehrichtverbrennungsanlage Thun kann zurzeit zugunsten einer besseren, ökologisch und ökonomisch sinnvollen Auslastung der bereits bestehenden Anlagen in der Schweiz verzichtet werden. Denn auch in Zukunft rechnet man trotz Deponieverbot im Jahr 2000 mit einem Rückgang an brennbaren Abfällen.

Mit einer mittelfristigen, kostengünstigen Exportlösung würden die bereits bestehenden KVA besser, d.h. wirtschaftlicher ausgelastet. Entsprechende Angebote sind vorhanden. Das Spar-/ Reduktionspotenzial bei Abfällen ist im Berner Oberland ausserdem bei weitem nicht ausgeschöpft. Eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung beinhaltet zwingend eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Die überstürzte Planung für die KVA Thun zielt nicht auf eine Verminderung und Vermeidung des Kehrichts ab, sondern einseitig auf die Zementierung des Ist- Zustandes.

Pro Regio Thun hat nun das Arbeitspapier "Kehrichtperspektiven II: Das Projekt KVA Thun" ausgearbeitet, welches auf das Thuner Debakel im Abfallwesen aufmerksam macht.


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22.02.1998