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Berner Oberländer, 30. November 2001
Kehrichtbeseitigung im Amt Interlaken

Steigende Abfallmengen
Der Kehrichtbeseitigungsverband für das Amt Interlaken (KBAI) liess sich in Wilderswil über den künftigen Transport der Abfälle zur Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Thun orientieren.

Im KBAI sind Gemeinden des Amtes Interlaken zur grössten Aktionärin der für die Abfallverwertung im südlichen Kantonsteil zuständigen AVAG zusammengeschlossen.
An der Versammlung in Wilderswil berichtete KBAI-Präsident Peter Wyss den Gemeindedelegierten, dass im letzten Jahr aus ihrem Gebiet 9313 Tonnen Hauskehricht abgeführt wurden, 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zu viel Abfall
Von AVAG-Direktor René Clausen und Vizedirektor Peter Grosjean liess sich die Versammlung orientieren, wie und zu welchen Preisen die steigenden Abfallmengen entsorgt werden, seit im Jahr 2000 ein Deponieverbot in Kraft getreten ist, und wie der Abfalltransport zur KVA Thun geplant ist, die derzeit für 200 Millionen Franken gebaut wird und 2004 in Betrieb gehen soll. Heute werden die Abfälle aus dem Oberland zum Teil zu Ballen gepresst, verpackt und für die künftige Verbrennung gelagert; bis 2004 können so in der Deponie Thürliacher 20 000 Tonnen Kehricht zwischengelagert werden. Der Grossteil des Abfalls wird exportiert.
Da aber die Solothurner und Aargauer KVAs weniger Abfall aufnehmen können als vereinbart und auch die Ostschweiz nur begrenzte Ausweichmöglichkeiten bietet, musste die AVAG 2000 als Notlösung 14 200 Tonnen Abfall deponieren, 2001 waren es 24 500 Tonnen. Die KVA Thun soll diese Probleme lösen. Zudem hofft die AVAG, dass die Entsorgungskosten von heute 260 auf unter 250 Franken pro Tonne sinken.

Dezentrale Sammelstellen
Damit die Transportwege für die Gemeinden nicht länger werden, bleiben alle bisherigen Umladestationen erhalten - im Oberland sind das Interlaken, Brienz, Zweilütschinen, Frutigen, Zweisimmen und Saanen. Dazu kommt Wimmis als Ersatz für die Deponie Steinigand. Auf den Umladestationen wird der Abfall in Container gepresst und (von den grösseren Stationen per Bahn) nach Thun transportiert.
In allen Stationen wird die Infrastruktur den neuen Anforderungen angepasst. Das gilt sowohl für den Abfallverlad als auch für die Separatsammlungen. So werden etwa Sammelstellen für Kühl- und Elektrogeräte vergrössert, und voraussichtlich werden neu auch Teppiche separat gesammelt.
Letztere können in Berlin in hochwertigen Kunststoff und Brennstoff für Kohlekraftwerke zerlegt werden - allerdings will die AVAG noch prüfen, ob der ökologische Nutzen dieser Verwertung den langen Transport rechtfertigt. Für den Umbau der Umladestationen sind 7,4 Millionen Franken des KVA-Kredites reserviert.

Rechnung und Wahlen Die Versammlung genehmigte die KBAI-Rechnung, die mit einem Aufwand von 3403 und einem Ertrag von 2871 Franken schloss. In die Verwaltungskommission wurde der Mattener Gemeinderat Rolf Kübli als Nachfolger von Monika Steffen gewählt.

Sibylle Hunziker


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04.12.2001