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Berner Zeitung OBERLAND (02.02.2000)
Kunststoff wird jetzt abgeholt

Mehr Verkaufsstellen für Sammelsäcke und eine wöchentliche Abfuhr. So fördert Thun die Kunststoffsammlung.

Sechs Tonnen Kunststoff für die Wiederverwertung hat Thun als erste Schweizer Stadt seit letztem Sommer gesammelt. Das Ziel von 40 Jahrestonnen ist bis im Sommer dennoch kaum zu erreichen. Statt schon jetzt aber von einem Flop zu sprechen, reagiert Thun mit organisatorischen Verbesserungen und nimmt dazu Anregungen von Bürgern auf.

Zum Beispiel: ab sofort führt das Tiefbauamt an jedem vierten Dienstag im Monat eine Kunststoffabfuhr durch. Die Sammelsäcke (80 Liter und 240 Liter) müssen damit nicht mehr zwingend selber zu den Annahmestellen (Bahnhof Gwatt und Velostation Bahnhof) geschleppt werden. Und neu können Säcke zusätzlich auch im Schärmehof-Märit (Bostude), Kiosk Bernstrasse und im Blumenladen der Stadtgärtnerei (Pestalozzistrasse) gekauft werden.

Immerhin: "Die Sammeldisziplin ist gut, und 70 Prozent des entsorgten Gutes ist wiederverwertbar", zog gestern Abfallberater Urs Neuenschwander vor den versammelten Medien Bilanz. Weil die Identifizierung des Kunststoffes schwierig ist, wird demnächst ein Faltblatt mit praktischen Tipps an alle Haushalte verschickt: Wenn die Bezeichnung PE-HD, PE-LD, PP oder PS fehlt, gilt als Faustregel: sich weich anfühlender Kunststoff, wie zum Beispiel Einkaufstaschen, sind wiederverwertbar. Etwas steiferer Kunststoff, wie bei Waschmittelbeuteln, ist eine nicht rezyklierbare Verbindung und gehört in den Hauskehricht.

Härteres Kunststoffkleingut, wie Joghurtbecher, sollte möglichst nicht zerkleinert werden. "Das erschwert die Handsortierung", begründet Urs Neuenschwander. Grosse Kunststoffstücke, wie gebrochene Wäschekörbe, können bei der Sonderabfallsammlung im Frühling versuchsweise gegen eine Gebühr deponiert werden. "Im Zweifelsfall über die Verwertbarkeit von Kunststoff gilt", so Neuenschwander, "ihn besser mit dem Haushaltkehricht zu entsorgen." Als Grund dafür nennt er, dass nicht nur die Sammelmenge an sich, sondern auch der Anteil falsches Gut über Sein oder Nichtsein der Separatsammlung entscheidend sein wird.

nel


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09.02.2000