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Berner Zeitung OBERLAND (17.09.1999)
Schaers Schlüssel zum Abfall

*Otto Hostettler
Es ist schon eigenartig: Da versucht uns Regierungsrätin Dori Schaer seit Jahren klarzumachen, dass wir in Thun eine Kehrichtverbrennungsanlage brauchen. Gleichzeitig aber hält der Regierungsrat die Kantonsgelder bis auf weiteres zurück. Erst wenn der Bund mitfinanziert, will auch der Kanton zahlen. Aber was passiert, wenn der Bund die KVA nicht stillschweigend mit Millionen unterstützt? Ist die Anlage dann immer noch so dringend nötig? Auch wenn Schaer immer und immer wieder betont, ohne Thun fehle der Schweiz imJahr 2005 Verbrennungskapazität: Die vom Preisüberwacher beauftragten Experten sind zu einem anderen Schluss gekommen. Gerade deshalb wird man das Gefühl nicht los, Bern baue eine Verbrennungsanlage auf Vorrat. Sollte der Bund nach dem Jahr 2005 ein Interesse an einer Anlage in Thun haben, wird sich auch dann ein Weg zur Finanzierung finden lassen. Bei ihrem gestrigen Auftritt hätte man meinen können, Thun sei der Schlüssel zur künftigen Abfallpolitik der Schweiz, die Lösung aller Lösungen. Bauen wir Thun nicht, bricht die Abfallwirtschaft in der Schweiz zusammen, war die versteckte Botschaft. Doch davon sollte sich Schaer endlich lösen. Nur durch Zusammenarbeit mit anderen Kantonen lässt sich eine ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Abfallpolitik betreiben. Es wäre blauäugig zu denken, die Verwaltungsräte sämtlicher älterer Verbrennungsanlagen würden ihre KVA nach 25 Jahren schliessen. Sie werden unternehmerisch denken und alles daran setzen, ihre Anlage weiter zu betreiben. Die Bieler Verbrennungsanlage, die nach dem Willen des Kantons bald stillstehen müsste, lässt grüssen.*


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23.09.1999