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BERNER ZEITUNG: OBERLAND (20.02.1999)
Ende Feuer in Fürther SBA

Gestern wurde die Schwelbrennanlage in Fürth abgestellt. Zu einem Müll-Notstand kommt es nicht.

*Godi Huber
«Ich habe noch nie so viele gute Freunde gehabt wie jetzt», wird Wilhelm Wenning, Oberbürgermeister der deutschen Stadt Fürth, in der Zeitung «Fürther Nachrichten» zitiert. Die freundschaftliche Zuneigung hat einen ungewöhnlichen Grund: Fürth hat nach der Schliessung der zuvor hochgelobten Schwelbrennanlage (SBA) 40 000 Tonnen Abfall anzubieten. Laut Wenning interessieren sich Müllverbrennungen aus ganz Bayern für die Entsorgung des Abfalls. Von einem Müll-Notstand kann somit in und um Fürth keine Rede sein. Zurzeit sieht es danach aus, dass der Fürther Abfall in Zukunft in Nürnberg verbrannt wird.

Feuer erloschen
Laut «Fürther Nachrichten» schloss die Schwelbrennanlage, die lange Zeit auch dem Thuner KVA-Projekt als Vorbild diente, gestern Freitag ihre Tore. Die Verträge laufen am 28. Februar aus. Über die Modalitäten des Ausstiegs aus der Schwelbrenntechnik wird nächste Woche verhandelt. Dabei geht es um sehr viel Geld. Bisher wurden in die Anlage gegen 300 Millionen Franken investiert. Einen grossen Teil wird voraussichtlich die Herstellerin Siemens zu zahlen haben. Sie brachte die neue Technologie nie richtig zum Laufen.

Thuner Gegner aktiv
Während in Fürth die Schwelbrenntechnologie ein Desaster erleidet, rüsten in Thun die früheren SBA-Kritiker zum Kampf gegen das neue KVA-Projekt. Unter anderem via Internet (www.kva-thun.ch) ruft der Verein «Pro Regio Thun» dazu auf, in möglichst grosser Zahl bei der zurzeit laufenden öffentlichen Mitwirkung mitzumachen. «Jede Eingabe zählt», erklärt der Verein der KVA-Kritiker. Gestern doppelte der Verein zudem mit einem Brief an seine Mitglieder nach. Darin hält «Pro Regio» fest, dass das «KVA-Grossprojekt mitten in Thun zur Zeit unter keinen Umständen akzeptiert werden darf». Es belaste die Umwelt, es fehle der Bedarf und es werde mit öffentlichen Geldern realisiert, hält der Verein als Kritikpunkte fest. Mit einem Musterblatt will «Pro Regio Thun» seinen Mitgliedern die Mitwirkung erleichtern. «Zweckmässig» sei auch das Verfassen von Leserbriefen, erklärt der Vorstand.


TALK TO US
23.02.1999