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Brief an das TT, TT-Region Thun (05.02.2001)
"Pfui Tüüfu"
Die geplante KVA in Thun


Die Kampagne gegen das illegale Abfallverbrennen war erfolgreich. Die Umweltfachleute haben verständlich, aufschlussreich und provokativ dargestellt, dass der Schadstoffausstoss einer modernen KVA 1000-mal kleiner ist als bei einer illegalen privaten Verbrennung. Das Beispiel, ein Tetrapack (etwa 35 Gramm) im Cheminée verbrannt, belastet die Luft gleich stark wie sieben volle Kehrichtsäcke (je etwa fünf Kilogramm) in der KVA, zeigt das Verhältnis 1 : 1000 bildlich. (35 kg : 35 g = 1000). Dies stellt sehr anschaulich den niedrigen Schadstoffausstoss einer KVA dar und andererseits die im Verhältnis unheimlich grosse Luftverschmutzung, die man mit einem Tetrapack verursachen kann.

Aber: eine KVA kann nicht mit sieben Säcken Kehricht (35 kg) betrieben werden. 100 000 Tonnen jährlich sind in Thun vorgesehen. Das sind 100 Millionen Kilogramm. Bei fünf Kilo je Sack ergibt das 20 Millionen Säcke. Bei sieben Säcken in der KVA zu einem Tetrapack im Cheminée im oben aufgeführten Vergleich, entsprechen die 100 Millionen Kilogramm KVA-Jahreskapazität 2'857'142 Cheminées, in denen ein Tetrapack verbrannt wird! Kann man 2'857 '142 "Luftverschmutzungen" Jahr für Jahr als "niedrig" bezeichnen?

Den Umweltfachleuten sei Dank. Jetzt können wir uns das Ausmass des Schadstoffausstosses, den die geplante KVA Jahr für Jahr über der Region Thun verteilen würde endlich vorstellen. Man stellt sich Fragen und wird stutzig.

Grenz- und Garantiewerte sind keine "Gesundheitswerte". Das zeigt das obige, von Umweltfachleuten kreierte "provokative" Beispiel deutlich. Der vorgesehene Standort kann kaum der beste und einzig richtige sein. Die in den Jahren 1992/93 vorgenommene Standortevaluation muss gravierende Mängel und Fehler aufweisen. Eine Neubeurteilung mit Kriterien, die neue Erkenntnisse (Schwebestaub) beinhalten, ist zwingend.

Das Argument St.-Florian-Prinzip ist einfach zu entkräften. Von den 150 der AVAG angeschlossenen Gemeinden werden, wenn im AVAG-Gebiet eine KVA gebaut werden sollte, 149 St.-Florians-Politik betreiben.

Glauben Sie, dass die von Ihnen gewählten Behördemitglieder, die bei der AVAG nebenamtlich tätig sind, dort die Bürgerinteressen vertreten? Eine Petition gegen die KVA mit mehr als 6000 Unterschriften und 355 Einsprachen scheinen ignoriert worden zu sein.

Hansruedi Mathys
Pro Regio Thun


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06.02.2000