SBA-THUN
HOME WHAT'S NEW ARCHIVES GUESTBOOK

Thuner Tagblatt, Donnerstag, 13. August 1998
Störfall in Schwelbrennanlage Fürth: Mindestens 59 Menschen verletzt!
Schwelgas ausgetreten - Gleiche Anlage war in Thun geplant gewesen

(sda/afp) Bei einem Störfall in der Schwelbrennanlage im beyerischen Fürth sind mindestens 59 Menschen meist leicht verletzt worden. Aus noch ungeklärten Gründen traten aus der Anlage im Probebetrieb Schwelgase aus, teilte die Stadt Fürth am Mittwoch mit.

Die Staatsanwaltschaft leitete nach Angaben der Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen Körperferletzung ein. In der Pilot-Anlage werden die Abfälle nicht verbrannt, sondern nach einer neuen Technik verschwelt. eine gleiche Anlage war auch in Thun/Lerchenfeld geplant gewesen. ende Juni musste die AVAG Thun das 300-Milionen-Projekt beerdigen.

Bei den Verletzungen handle es sich um Atembeschwerden und Augenreizungen, die nicht lebensgefärlich seien, sagte eine Stadtsprecherin. Sieben Menschen mussten ins Spital gebracht werden; die anderen konnten vor Ort behandelt werden.

Kommentar:
Eine gleiche Anlage wie in Fürth wollten Regierungsrätin Dori Schaer-Born, ihr Chef-Abfallplaner Martin K. Meyer sowie Delegierte und Management der AVAG mit ausdrücklicher Billigung des Gemeinderates von Thun auch im Siedlungsgebiet der Stadt Thun für über 300 Millionen Franken erstellen - gegen den Willen der Bevölkerung, die dazu nichts zu sagen hatten. Eine voreilig ausgehobene, riesige Baugrube auf der kleinen Allmend im Lerchenfeld zeugt noch heute von dieser gescheiterten Absicht. In zahlreichen Veranstaltungen und Verlautbarungen wollten die erwähnten Behörden der Befölkerung das System Schwelbrenanlage (SBA) als sichere und saubere Form der Abfallentsogung anpreisen, die bedenkenlos in der Nähe von Wohnsiedlungen erstellt werden könne. SBA-Kritiker wurden entweder als Igroranten oder Panikmacher abgekanzelt. Und nun diese Meldung aus Fürth! Da kann man nur sagen: Kommentar überflüssig - es sei denn, man beginne allmählich die Frage nach Verantwortlichkeiten in der fehlgeleiteten Abfallplanung im Kanton Bern aufzurollen. (gx.)


TALK TO US
22.08.1998