Der drohende Müll-Kollaps
Frau Neumann, ihr Supermarkt und das beschriebene Einkaufsidyll sind noch Utopie. Aber innovative Müllexperten halten die Vision einer abfallfreien Gesellschaft und einer müllosen Zukunft für realistisch. Tatsächlich wird der drohende Müll-Kollaps diese Vision schon in nicht allzuferner Zukunft Wirklichkeit werden lassen. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Deponieplatz. Neue Deponien sind gegen den Widerstand der Anwohner kaum mehr durchsetzbar. Auch Müllverbrennungsanlagen sind keine Lösung. Sie schaffen mehr Probleme, als sie zu lösen vorgeben: Beim Bau einer modernen Müllverbrennungsanlage mit ihren komplexen, riesenhaften Maschinen und Filtern entsteht unter dem Strich mehr Müll, als später bei der Verbrennung jemals eingespart werden kann. Denn nach der Verbrennung des Mülls bleiben noch rund 40 Prozent der ursprünglichen Menge als Schlacke übrig, und die muss, weil hochbelastet und umweltgefährdend, als Sondermüll entsorgt werden. Ausserdem gelangen bei der Verbrennung mit den Abgasen unweigerlich Gifte und Schadstoffe in die Umwelt - ganz gleich, wie viele Filter und Abgaswäschen in die Verbrennungssysteme eingebaut werden. Daher sind neue Wege in der Abfallpolitik und der Konsumwaren-Distribution bitter nötig. Zukunftweisende Konzeptionen, die zudem unideologisch und marktnah sind und menschliche Bedürfnisse und Gesellschaftstrends berücksichtigen, gibt es genug.

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